Earth Girl - Die Prüfung von Janet Edwards


Preis:9,99 €            
Format:Taschenbuch
Seitenanzahl:448
Genre:Jugend Sci-Fi
Reihe:Earth Girl
Verlag:    Rowohlt
ISBN:978-3-499-25902-9    
Altersempfehlung:16
Muss ich haben :)



Klappentext:

Sie kommt von der Erde. Ihr Schicksal steht in den Sternen.

Jarra ist ein «Earth Girl». Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität verleugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein ...  


Zitat: 

"Sie waren die erste Universität außerhalb der Erde, die eine Bewerbung von einem Affenstudenten erhielt, und sie würden sie annehmen müssen, [...]"

Zum Buch:

Jarra ist 18 und behindert. Sie ist ein Neander, ein Affe. So nennen Sie zumindest die Norms, die, anders als Jarra, nicht behindert sind und daher mit Hilfe von Portalen von Planet zu Planet reisen können. Im Jahr 2789 ist das auch bitter nötig, denn kaum ein Mensch lebt mehr auf dem Planet Erde. Nur behinderte Kinder wie Jarra, werden dorthin geschickt, wenn sie auf einem der neuen Planeten geboren werden und es sich zeigt, dass sie dort nicht überleben können. Sie würden binnen weniger Minuten sterben und das alles "dank" eines Gendefekts. Eltern, die ein Affenbaby zur Welt bringen, übergeben es an das Hospital Earth und trennen sich danach im Streit, wer denn nun die Affengene vererbt habe. 
Jarra wurde also abgegeben. Möglicherweise ist das auch ein Grund, warum sie Norms - oder wie sie sie nennt - Exos, so hasst. Um zu beweisen, dass sie genauso gut ist wie die Exos und um diesen mal ordentlich die Meinung zu geigen und ihnen danach ins verwirrte Gesicht zu lachen, schreibt sich Jarra an einer Universität auf einem anderen Planeten ein. Sie belegt Geschichte, für die sie eine Leidenschaft hegt, mit dem Bewusstsein, den Vorkurs für dieses Fach auf dem Planeten Erde absolvieren zu können. Dazu legt sie sich eine neue Identität zu, schlüpft in eine Rolle - Jarra, die Militärstochter. Sie baut die Lüge aus, macht sie fast wasserdicht - erfindet Elter, Geschwister und eine Ausbildung auf der Militärschule, die sie nicht hat. 

Jarra hat damit Erfolg, ihre Träume gehen in Erfüllung - sie findet sogar die große Liebe. Doch dann bröckelt die Fassade und ihre Traumwelt, die sie so mühevoll aufgebaut hat, zerbricht scheinbar. Wie lange kann man eine solche Lüge aufrecht erhalten? Was verliert man und war es das am Ende überhaupt wert?


Fazit: 

Ich habe das Buch in der Bibliothek ausgeliehen und hatte davor noch nichts davon gehört. Dementsprechend hatte ich auch keine all zu hohen Ansprüche an das Buch, daher war ich eher positiv überrascht davon. 
Das Buch ist in dem Genre der Science Fiction-Literatur zuzuordnen und dabei nicht unbedingt eine Dystopie. Klar ist das Leben unfair zu Jarra, aber es ist deswegen noch keine Dystopie. Benachteiligte in dieser Form gibt und gab es schon immer. Dazu geht es Jarra auf der Erde nicht schlecht, sie bekommt ein Stipendium, sie wird versorgt und umsorgt. 
Der Schreibstil von Janet Edwards ist flüßig und gut zu lesen. Sie nutzt keine großartigen Metaphern und spricht die Dinge so an, wie sie sind. Eher nüchtern als kunstvoll - aber auf keinen Fall langweilig. 
Die Geschichte erstreckt sich über die Dauer des Geschichts-Vorkurs und der Leser findet sich daher oft auf Ausgrabungsstätten und dem theoretischen Unterricht wieder. Für manch einen mag das Langweilig sein. Für mich allerdings war es mehr die große Chance nicht nur Jarra kennen zu lernen, sondern auch ihre Norm-Mitstudenten und die Welt in der sie leben. Janet Edwards schafft es, Schritt für Schritt glaubhafte Charaktere und eine Zukunftsvision aufzubauen, die in sich stimmig und aufregend ist.  





 

1 Kommentar:

  1. Ein Büchertipp von mir: Die Hyperion- und Endymion-Bücher von Dan Simmons!
    SciFi mit dystopischer Umgebung, allerdings nicht so krankhaft verstörend, dass man keine Luft zum Atmen mehr hat. Ein bisschen Schmalz ist auch dabei, allerdings genau in der richtigen Portion - nicht zu viel, wie sonst bei vielen Büchern! Es sind vier dicke Wälzer. Sich dort durchzulesen erfordert ne Menge Kraft und Zeit, aber ich zumindest finde, dass es sich definitiv gelohnt hat. (Die beiden Endymion-Bücher können auch einzeln gelesen werden, allerdings fehlt einem dann einiges an Vorwissen, aber nicht so viel, dass man komplett aus dem Konzept kommt.)

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